Zuerst suche ich meine Kabine auf Deck 10 auf, die Kabine ist
auf Backbord und hat ein schönes großes Fenster. Ansonsten
ist Sie aber ziemlich spartanisch eingerichtet und hat dieses
ungemütliche neue nordische helle, kalte Designe, das mich
irgendwie immer an Krankenhäuser erinnert, im übrigen ist das
ganze Schiff so ausgestattet. Da es noch eine gute Stunde hat
bis zur Abfahrt, schaue ich erst mal wo ich noch eine
Kleinigkeit zum Abendessen bekomme und was wo zu finden
ist. Dabei stelle ich fest das es wieder erwartend gar nicht so
voll ist auf dem Schiff und das die meisten wohl nach einer
langen Anreise froh sind wenn Sie in ihre Koje können, denn
später nach dem wir Travemünde verlassen haben ist auch
kaum jemand noch in den öffentlichen Bereichen anzutreffen.
Mit ein paar Minuten Verspätung legen wir ab und nach der
kurzen Fahrt auf der Tarve, bleibe ich noch bis der Lotse das
Schiff verlässt an Deck. Da es ja mittlerweile auch schon
dunkel draußen ist, gönne ich mir an der Bar zur Feier des
Tages noch einen Rum und bin dann auch pünktlich in meiner
Koje. 04:45 Uhr werde ich wach, schaue kurz aus dem Fenster
und sehe das wir gerade die Kreidefelsen von Møn passieren,
ich gehe kurz an Deck ein Foto machen und lege mich dann
aber wieder in die Koje. Kurz nach sieben bin ich dann aber
wieder an Deck und genieße die Einfahrt nach Trelleborg, es
ist schon erstaunlich wie sich der Hafen doch vergrößert hat in
den letzten 35 Jahren. Da das Schiff jetzt fast Menschenleer
ist, mache ich erst mal eine große Fotorunde und gehe erst um
08:30 Uhr Frühstücken. Beim Frühstück gibt es dann auch
noch eine schöne Überraschung – es gibt richtiges Rührei –
und ansonsten ist es so wie auf den meisten großen
Fährschiffen, aber ich brauche ja eh nicht mehr wie Lachs und
Rührei, O-Saft und Kaffee um Glücklich zu sein... :-)
Da das Laden scheinbar etwas gestockt hat, es gibt wohl auch
einen gewissen Personalmangel, legen wir mit fast 45 min
Verspätung ab und jetzt ist es auch deutlich voller auf dem
Schiff. Die Überfahrt nach Rostock lässt sich aber gut
aushalten, ich bin immer im wechsel an Deck oder in meiner
Kabine, da es eine gute Weitwinkelkamera auf dem Monitor
gibt, verpasst man auch nichts und ist immer wieder zum
richtigen Zeitpunkt an Deck. Zwischendurch habe ich auch
dem Bordshop noch einen kleinen Besuch abgestattet, dort
findet man auch alles was man so von anderen Schiffen kennt.
Als wir Rostock erreichen, haben wir zwar etwas Zeit gut
gemacht aber dank eines einzelnen Fahrzeughalters der nicht
aufzufinden war, verlassen wir Rostock wieder mit einer Stunde
Verspätung. Aber dafür entschädigt ja immer die fahrt an
Warnemünde vorbei, durch den Seekanal in den Überseehafen
und wieder auf die Ostsee. Man gibt sich zwar alle mühe und
ordentlich Gas nach verlassen Rostocks, wir erreichen bis zu
21 Knoten aber auf dem kurzen Stück bis Travemünde ist da
nicht mehr viel rauszuholen und so haben wir dort immer noch
45 min minus...
Was soll ich sagen, es war eine nette Fahrt mit der Nils
Holgersson, mehr aber auch nicht und Sie wird mit Sicherheit
meine lieblings Fähre nicht ablösen... ;-)